Energiewende in der Schule
Die Genossenschaft „Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG“ zeigt Engagement für die Energiewende über die Errichtung und den Betrieb von Energieerzeugungsanlagen hinaus.
Freiwilliges Engagement hält warm
Das Engagement in einer Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) ist ein guter Ansatz, um sich als Privatperson an der Energiewende zu beteiligen. Die Mitglieder zahlen in die Bürgerenergiegenossenschaft ein und bringen so gemeinschaftlich Kapital auf. Die Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG installiert und betreibt dann damit beispielsweise Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, errichtet Blockheizkraftwerke oder investiert in Sanierungen und Technologie zur Energieeffizienzsteigerung.
So auch die 2009 gegründete Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG . Seit ihrem Gründungsjahr betreibt die Genossenschaft eine Heizzentrale und das örtliche Nahwärmenetz in Hägelberg.
Biomasse wie Pflanzen, Gülle und Mist werden in einer Biogasanlage, die von einem Landwirt betrieben wird, zu Biomethan umgewandelt, das in einem Gasmotor verbrannt wird. Die als Blockheizkraftwerk ausgelegte Anlage erzeugt Strom, der in das Netz eingespeist wird, und Wärme. Ein Teil dieser Wärme fließt ins genossenschaftseigene Nahwärmenetz der Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG .
Die Wärmeversorgung im Winter wird durch ein Holzhackschnitzelheizwerk komplettiert, in dem Hägelberger Waldrestholz verwertet wird.
Für dieses Projekt wurde Hägelberg mit dem Prädikat „Bioenergiedorf“ ausgezeichnet. Es wurde vollständig durch ehrenamtliche Arbeit in die Tat umgesetzt –
– dafür wurde die Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG für den Ehrenamtspreis des Landes „Echt gut!“ nominiert.
Energiewissen bildet
Und nicht nur die Heizzentrale der Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG wurde auf ehrenamtlicher Basis errichtet. Der erste Vorstand der Genossenschaft Manfred Ruf und Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Roesch widmen sich seit 2016 tatkräftig – und ehrenamtlich – dem Bildungsprojekt „Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG macht Schule“. Im Rahmen des Landesförderprogramms Klimaschutz Plus darf die Bürgerenergie an staatlich anerkannten Schulen Unterrichtseinheiten halten, um jungen Menschen die Energiewende näherzubringen. Das pädagogische Konzept soll Schülerinnen und Schülern – und ihre Lehrerinnen und Lehrer – dafür begeistern, eine regenerative Energiezukunft aktiv mitzugestalten. Dafür vermitteln die Ehrenamtlichen auf zugängliche Art und Weise Grundwissen zur Energiewende und zum Energiemarkt, zur Zukunft der Energieversorgung und zu Berufseinstiegen im Bereich der erneuerbaren Energien. Ganz wichtig ist den Freiwilligen auch, dass die Jugendlichen ausführliche und fundierte Antworten auf die Fragen erhalten, die ihnen zur Energiewende auf der Seele brennen.
Neuestes Projekt: Energielehrpfad
Der Förderverein der Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG initiierte 2018 einen „Energielehrpfad“, um Energiewendeinhalte vor allem für Kinder anschaulicher aufbereiten zu können. Der Energielehrpfad führt zu mehreren Stationen in und um die Hägelberger Heizzentrale. Familien, die dem Pfad folgen, stoßen entdecken direkt vor Ort auf Informationstafeln mit Energiewendethemen. Die Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG konnte ein Schweizer Pharmaunternehmen dafür gewinnen, 2018 und 2019 je einen Tag lang mit 20 Mitarbeitenden die Arbeit am Energielehrpfad unentgeltlich voranzubringen.
Voller Energie bei der Sache: Die Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG geht mit ihrem Engagement über die reine Installation und Wartung von erneuerbaren Energieanlagen hinaus und setzt sich ehrenamtlich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche einen spielerischen Zugang zu Energiethemen finden.
Dieser Text ist Teil eines Fokusthemas
Weitere Informationen über ehrenamtliches Engagement für die Energiewende finden Sie hier.