Erneuerbare Energie im Überschuss
Ein Unternehmen, das nachhaltig Plus macht: Als Michael Spiegel ein neues Betriebsgebäude für die Medizintechnik Spiegel GmbH & Co. KG in der Nähe von Tuttlingen bauen ließ, war er fest entschlossen: Umweltfreundlich soll es sein. Unterm Strich entstand ein Plus-Energie-Gebäude, das sogar fast ohne eine klassische wassergeführte Beheizung auskommt.
Dieses Projekt wurde vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg für seinen besonderen Beitrag zur Energiewende ausgezeichnet. Eine Übersicht aller geehrten Projekte finden Sie hier.
„Wenn schon, dann richtig!“
Michael Spiegel hatte an das neue Gebäude klare Ansprüche: Die Architektur sollte nicht nur den wachsenden Anforderungen des Markts gerecht werden, sondern auch ökologisch die neuesten Optionen ausschöpfen. Mit dieser komplexen Aufgabe beauftragte er das Architektenbüro schaller + sternagel, mit dem er bereits sein privates Passiv-Wohnhaus gebaut hatte.
Ein durchdachtes Konzept
Das Konzept des Plus-Energie-Gebäudes fußt auf drei Säulen für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Erneuerbare Energiequellen produzieren vor Ort Strom und Wärme, eine hocheffiziente Dämmung verhindert den Verlust von Energie und clevere Baumaßnahmen senken den Energieverbrauch insgesamt. Die Hülle des Hauses besteht aus Holz und Zellulose, die Fensterflächen sind dreifach verglast. Diese Art der Dämmung hält die Wärme im Gebäude.
Im Inneren des Gebäudes dient eine hoch gedämmte Bodenplatte als beheizbarer Fußboden im Werkbereich. Die Energieerzeugung erfolgt über eine großflächige Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 30 kWp (Kilowatt-Peak) auf dem Firmendach. Auch das Potenzial des Produktionsbetriebs wurde beim Energiekonzept berücksichtigt: Die von der Absauganlage in der Schleif- und Polierwerkstatt aufgenommene Wärme wird zurückgespielt und bei Bedarf zur Beheizung des Gebäudes genutzt.
Energie plus für die Zukunft
Unterm Strich macht die Firma Plus: Über das Jahr verteilt wird im Betrieb mehr Energie erzeugt als für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Beleuchtung, Technik und Produktion benötigt wird. Spiegel deckt nicht nur den eigenen gesamten Jahresenergiebedarf, sondern speist sogar darüber hinaus überschüssigen Strom, jährlich bis zu 3.500 kWh (Kilowattstunden), ins öffentliche Netz ein. Doch auch diese Energie will Michael Spiegel zukünftig selbst für die Ladung von Elektrofahrzeugen nutzen. Getreu seinem Motto: Wenn schon, dann richtig.